Formular zur Feier des Herrnmahls

Die Namen der Mitglieder, die unter Kirchenzucht stehen und deshalb vom Tisch des Herrn ausgeschlossen sind, werden verlesen.

Gäste müssen sich zur Mahlfeier vorher beim Pastor/Ältesten anmelden. Die Namen der zum Tisch des Herrn zugelassenen Gäste werden der Gemeinde bekannt gegeben.

Einsetzung

Gemeinde unseres Herrn Jesus Christus!

Der Apostel Paulus beschreibt die Einsetzung des Heiligen Abendmahls durch unseren Herrn Jesus Christus in 1Kor 11,23–29. Wir lesen dort:

„Denn ich habe von dem Herrn empfangen, was ich auch euch überliefert habe: Der Herr Jesus in der Nacht, in der er verraten wurde, nahm das Brot, und als er gedankt hatte, brach er es und sprach: Nehmt, esst, das ist mein Leib, der für euch gegeben wird, solches tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl, und er sprach: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut; solches tut, sooft ihr es trinkt, zu meinem Gedächtnis. Denn sooft ihr von diesem Brot esst und von diesem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.
Wer nun in einer unwürdigen Weise das Brot isst oder den Kelch des Herrn trinkt, ist schuldig am Leib und Blut des Herrn. Ein jeder aber prüfe sich selbst, und so esse er von dem Brot und trinke von dem Kelch. Denn wer so isst und trinkt, dass er den Leib nicht unterscheidet, isst und trinkt sich selbst zum Gericht.“

Psalm/Lied

Selbstprüfung

Damit wir zur Stärkung unseres Glaubens das Heilige Abendmahl feiern können, müssen wir uns zuerst an der Heiligen Schrift zu prüfen. (1Kor 11,28) Dazu soll jeder seine Sünden und seinen Zustand vor Gott überdenken, so dass er vor sich selbst Abscheu hat und sich vor Gott demütigt.

Jeder soll selbst prüfen, ob er Gottes feste Verheißungen auch glaubt, dass ihm alle seine Sünden vergeben sind, und zwar allein um des Leidens und des Sterbens Christi willen, so dass ihm die vollkommene Gerechtigkeit Christi zugerechnet und geschenkt wird.
Und schließlich hat sich jeder zu prüfen, ob von nun an aus Dankbarkeit mit seinem ganzen Leben Gott, dem Herrn, dienen und aufrichtig vor ihm leben möchte. (Röm 12,1–2)Deshalb müssen wir uns auch selbst prüfen, ob wir alle Feindschaft, allen Hass und Neid von Herzen ablegen und sich ernsthaft vornehmen, in Liebe und im Frieden mit unserem Nächsten zu leben. (1Joh 2,11; Eph 4,2)

Einladung und Zurückweisung

Jeden, der durch die Gnade des Heiligen Geistes seine Sünden bereut, gegen seinen Unglauben kämpft und nach allen Geboten Gottes zu leben trachtet, will Gott gewiss in Gnaden annehmen und am Tisch seines Sohnes Jesus Christus empfangen.

Er darf gewiss sein, dass keine Sünde oder Schwachheit, die noch gegen seinen Willen in ihm bleibt, für Gott ein Hindernis ist, ihn in Gnade anzunehmen und ihm Anteil an dieser himmlischen Speise und an diesem himmlischen Trank zu geben.
Aber jedem, der seine Ungerechtigkeit nicht bereut und sich von seinen Sünden nicht abkehren will, verkündigen wir, dass er keinen Anteil am Reich Christi hat. Wir ermahnen ihn, sich vom Heiligen Abendmahl zu enthalten, denn sonst wird sein Urteil schwerer.

Um Christus in Erinnerung zu bringen

Christus hat uns befohlen, dieses Mahl zu feiern, um ihn in Erinnerung zu bringen (Lk 22,19; 1Kor 11,24–25). Darum erinnern wir uns daran, dass unser Herr Jesus Christus durch den Vater in diese Welt gesandt worden ist, unser Fleisch und Blut angenommen und Gottes Zorn vom Beginn bis zum Ende seines irdischen Lebens für uns getragen hat. Er ließ sich fesseln, um uns in die Freiheit zu führen. (Lk 22,54) Er wurde unschuldig zum Tod verurteilt, so dass wir im Gericht Gottes freigesprochen werden. Er ließ seinen Leib an das Kreuz nageln und lud so unsere Verfluchung auf sich, damit wir mit seinem Segen erfüllt werden. Er wurde von Gott verlassen, damit wir niemals mehr von Gott verlassen werden. Durch seinen Tod und durch sein Blutvergießen hat er den Neuen Bund rechtskräftig gemacht, als er ausrief: „Es ist vollbracht!“ (Joh 19,30)

Gewissheit

Deshalb ist es so: sooft wir nun dieses Brot essen und aus diesem Kelch trinken, wird uns die herzliche Liebe und Treue Christi bezeugt und versiegelt. Denn er hat für uns seinen Leib am Kreuz in den Tod gegeben und für uns sein Blut vergossen. (Lk 22,19; Joh 6,51) Genauso sicher wie uns dieses Brot und dieser Kelch gereicht werden, dürfen wir wissen, dass Christus seinen Leib für uns hat kreuzigen lassen und sein Blut für uns vergossen hat.

Gemeinschaft

Durch sein Leiden und seinen Tod hat Christus uns auch den lebendig machenden Geist gesandt. Durch den Heiligen Geist dürfen wir in Gemeinschaft mit ihm leben und er gibt uns Anteil an all seinen Schätzen. Durch denselben Geist verbindet er uns auch untereinander in wahrhaftiger brüderlicher Liebe als Glieder eines Leibes. Denn der Apostel Paulus spricht: „Weil es ein Brot ist, sind wir, die vielen, ein Leib; wir haben alle Teil an dem einen Brot“ (1Kor 10,17). Dieses wollen wir nicht nur mit Worten, sondern auch mit unseren Taten einander beweisen.

Erwartung der Wiederkunft Christi

Und als Letztes hat Christus uns geboten, das Heilige Abendmahl zu feiern, bis er kommt. Wir genießen an seinem Tisch einen Vorgeschmack der überfließenden Freude, die er verheißen hat. Wir blicken mit großem Verlangen aus nach seiner Wiederkunft in Herrlichkeit, nach der Hochzeit des Lammes, bei der er aufs Neue den Wein mit uns trinken wird im Reich seines Vaters. (Mk 14,25; Offb 19,6–9) So wollen wir uns freuen und ihm die Ehre geben, denn die Hochzeit des Lammes kommt.

Gebet

Wir wollen nun dem Herrn danken und zu ihm beten.

Wir danken dir, barmherziger Gott und Vater, dass du aus grundloser Barmherzigkeit uns deinen eingeborenen Sohn zum Opfer für unsere Sünden und zur himmlischen Speise und zum himmlischen Trank gegeben hast.
Wir bitten dich, dass du durch deinen Heiligen Geist in unseren Herzen bewirken willst, dass wir uns je länger, desto mehr deinem Sohn Jesus Christus hingeben. Gib, dass wir mit ihm, dem himmlischen Brot, ernährt werden und dass wir nicht mehr in unseren Sünden leben, sondern er in uns und wir in ihm.
Stärke unseren Glauben in der Gemeinschaft des Neues Bundes in Christi Blut, so dass wir nicht mehr zweifeln, dass du ewig unser gnädiger Vater bist, dass du uns unsere Sünden nie mehr zurechnest sondern uns als deine geliebten Kinder und Erben mit allem, was wir für Leib und Seele benötigen, versorgst. Verleih uns auch deine Gnade, dass wir fröhlich unser Kreuz auf uns nehmen, uns selbst verleugnen und unseren Heiland bekennen. Lehre uns, aus aller Drangsal und Trägheit mit aufgedecktem Angesicht unseren Herrn Jesus Christus aus dem Himmel zu erwarten, der unsere sterblichen Leiber mit seinem Leib gleichförmig machen und uns für immer zu sich nehmen wird.
Ja, wahrhaft würdig und recht und heilsam ist es, dass wir dir, heiliger Herr, allmächtiger Vater, ewiger Gott, allezeit Dank sagen durch Jesus Christus, unseren Herrn, den du der Welt zum Heil gesandt hast, auf dass wir durch seinen Tod die Vergebung der Sünden und durch seine Auferstehung das ewige Leben haben.
Durch ihn loben die Engel deine Majestät, beten die Heerscharen dich an, fürchten dich die Mächte; die Himmel und alle himmlischen Kräfte preisen dich samt den seligen Engeln mit endlosem Jubel. Und so loben wir dich: Heilig, heilig, heilig bist du Gott, HERR der Heerscharen. Alle Lande sind deiner Ehre voll. Amen.

Die Gemeinde kommt (ggfs. in Gruppen) nach vorne an den Tisch.

Aufruf

Um mit dem wahren, himmlischen Brot Christus gespeist zu werden, dürfen wir nicht an den Zeichen Brot und Wein hängen bleiben, sondern müssen unser Herz zu Jesus Christus erheben, der im Himmel zur Rechten des Vaters für uns eintritt. Lasst uns fest glauben, dass wir genauso sicher mit seinem Leib und mit seinem Blut gespeist werden, wie wir dieses Brot und diesen Trank aus der Hand seines Dieners empfangen.

Abendmahlsfeier

Beim Brechen und Austeilen des Brotes spricht der Prediger:

Das Brot, das wir brechen, ist es nicht die Gemeinschaft mit dem Leib des Christus?
Nehmt, esst, gedenkt und glaubt, dass der Leib unseres Herrn Jesus Christus gegeben ist zu einer vollkommenen Versöhnung für alle unsere Sünden. (1Kor 10,16; Mt 26,26; Lk 22,19)

Beim Reichen des Kelches spricht der Prediger:

Den Kelch der Danksagung, über den wir die Danksagung aussprechen, ist er nicht die Gemeinschaft mit dem Blut des Christus?
Nehmt, trinkt alle daraus, gedenkt und glaubt, dass das kostbare Blut unseres Herrn Jesus Christus vergossen ist zu einer vollkommenen Versöhnung für alle unsere Sünden. (1Kor 10,16; Mt 26,27–28)

Danksagung

Nach Abschluss der Abendmahlsfeier spricht der Prediger:

Geliebte in unserem Herrn, lasst uns zusammen, nun, da der Herr an seinem Tisch unsere Seele gespeist hat, seinen heiligen Namen mit Danksagung preisen:

Lobe den HERRN, meine Seele, und alles, was in mir ist, seinen heiligen Namen! Lobe den HERRN, meine Seele und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat! Der dir alle deine Sünden vergibt und heilt alle deine Gebrechen; der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich krönt mit Gnade und Barmherzigkeit.
Barmherzig und gnädig ist der HERR, geduldig und von großer Güte. Er wird nicht immerzu rechten und nicht ewig zornig bleiben. Er hat nicht mit uns gehandelt nach unseren Sünden und uns nicht vergolten nach unseren Missetaten. Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, so groß ist seine Gnade über denen, die ihn fürchten; so fern der Osten ist vom Westen, hat er unsere Übertretungen von uns entfernt.
Wie sich ein Vater über seine Kinder erbarmt, so erbarmt sich der HERR über die, welche ihn fürchten. (Ps 103,1–4.8–13)

Darum werde ich mit Mund und Herz das Lob des Herrn verkündigen von nun an bis in Ewigkeit. Amen.

Dankgebet

Barmherziger Gott und Vater, dir allein gebührt der Dank, dass wir hier am Tisch unseres Herrn Jesus Christus von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken durften, um auf diese Weise den Tod unseres Herrn als den einzigen Grund unseres Heils zu verkündigen.
Wir loben dich, weil wir durch deinen Heiligen Geist die Freude der Gemeinschaft mit deinem Sohn und die Gemeinschaft untereinander genießen dürfen.
Bitte schenke, dass wir nun, gestärkt in unserem Glauben durch das Feiern dieses Heiligen Abendmahls, Früchte der Dankbarkeit bringen und in unserem ganzen Leben dich und auch einander herzlich lieben. Schenke, dass wir mit Geduld und Ausharren die Wiederkunft unseres Heilands erwarten, der uns verheißen hat, die Frucht des Weinstocks aufs Neue mit uns zu trinken in deinem Reich. Dir, dem dreieinigen Gott, sei das Lob jetzt und in alle Ewigkeit. Amen.

Wir beten gemeinsam:

Unser Vater im Himmel! Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.

Segen

Der Gott der Liebe und des Friedens sei mit euch.

Die Gnade des Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. Amen. (2Kor 13,11.13)

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