Einleitung
Gemeinde unseres Herrn Jesus Christus!
Euch ist dreimal der Namen des Bruders bekannt gemacht, der zum Amt des Diakons dieser Gemeinde gewählt und bestimmt worden ist, um zu vernehmen, ob jemand etwas gegen seine Einsetzung vorzubringen hat. Da niemand einen begründeten Einwand gegen seine Lehre oder sein Leben vorgebracht hat, wollen wir ihn nun feierlich im Namen des Herrn Jesus Christus in sein Amt einsetzen.
Die Einsetzung
Lasst uns zunächst auf das hören, was die Heilige Schrift über das Amt der Diakone lehrt.
Der Liebesdienst, den die Diakone auszufüllen haben, geht zurück darauf, dass der Herr Jesus Christus seinem Volk Israel aufgetragen hat, den Bedürftigen Milde zu zeigen. Gott befahl immer wieder, dass die Fremdlinge, die Waisen und Witwen in ihren Städten genügend zu Essen finden sollen. Im Alten Bund wurden die Bedürftigen und Leidenden unmittelbar beschützt und versorgt durch die väterliche Liebe Gottes. Seine Ordnungen lehrten das Bundesvolk als Kinder diese väterliche Liebe nachzuahmen. Der Herr Jesus Christus, der uns den Vater gezeigt hat, kam selbst in die Welt um zu dienen. In seiner Milde speiste er die Hungrigen, heilte die Kranken und zeigte den Angefochtenen Mitleid. Damit hat er ein Beispiel gegeben, damit die Kirche es ebenso tut. Der Liebesdienst, den die Diakone auszufüllen haben, entspringt also aus dieser Liebe des Retters.
Nach dem Beispiel Christi sorgte die frühe christliche Gemeinde dafür, dass es niemandem in ihrer Mitte an irgendetwas fehle. Jedem wurde gegeben, wie er es nötig hatte.
Heute ruft uns der Herr auf, dass wir Gastfreundschaft, Großzügigkeit und Milde zeigen, so dass die Schwachen und Bedürftigen an der Freude des Volkes Gottes voll und ganz teilhaben. Niemand in der Gemeinde soll ohne Trost bleiben in Krankheit, Einsamkeit und Armut.
Um dieses Liebesdienstes willen hat Christus der Kirche Diakone gegeben. Als die Apostel feststellten, dass sie die Verkündigung des Wortes Gottes aufgeben müssten, wenn sie ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Unterstützung der Bedürftigen in der Gemeinde richten würden, delegierten sie diese Pflicht an sieben Brüdern, die die Gemeinde bestätigt hatte.
Es ist die Verantwortung der Diakone, dafür zu sorgen, dass dieser Dienst der Liebe in der Gemeinde zunimmt. Dazu sollen sie aufmerksam darauf achten, wo gegenwärtig Bedürfnisse und Schwierigkeiten vorhanden sind sowie die Mitglieder des Leibes Christi ermahnen, selbst Mildtätigkeit zu zeigen. Sie sollen die Gaben und Kollekten sammeln und verwalten und sie in Christi Namen je nach Bedürfnis wieder austeilen. Sie sind berufen, diejenigen, die diese Gaben empfangen, mit dem Wort Gottes zu trösten und zu ermutigen. Mit Wort und Tat sollen sie die Einheit und Gemeinschaft des Heiligen Geistes fördern, die die Gemeinde am Tisch des Herrn genießt. So werden die Kinder Gottes zunehmen an Liebe zueinander und zu allen Menschen.
Ordinationsfragen
Lieber Bruder, du bist bereit, das Amt eines Diakons zu empfangen. Damit jeder nun höre, dass du so bereit bist, den genannten Dienst aufzunehmen, antworte vor Gott und seiner heiligen Kirche aufrichtig auf die folgenden Fragen:
Erstens: Bist du davon überzeugt, dass Gott selbst dich durch seine Kirche zu diesem heiligen Dienst berufen hat?
Zweitens: Erkennst du die Schriften des Alten und Neuen Testaments als das einzige Wort Gottes und als die vollkommene Lehre des Heils an, und verwirfst du alles, was dazu im Widerspruch steht?
Drittens: Versprichst du, dass du dein Amt treu ausüben und es durch einen frommen Lebenswandel schmücken wirst und dass du dich dabei der Zucht und Ermahnung der Kirche unterwerfen wirst, wenn du dich in Lehre oder im Leben verfehlen solltest?
Was ist darauf deine Antwort, Bruder NN?
Antwort: Ja, Gott helfe mir.
(Bei der Einsetzung mehrerer Diakone werden jetzt alle entsprechend gefragt.)
Aufforderung an den Diakon
Der Pastor wendet sich an den Diakon:
Der allmächtige Gott und Vater schenke dir seine Gnade, dass du diesen Dienst treu und fruchtbar ausübst. Amen.
Bruder, sei als Diakon treu und fleißig im Sammeln von Gaben und fröhlich im Austeilen dieser Gaben an diejenigen, die Unterstützung brauchen, besonders die Witwen und Waisen. Zusammen mit den anderen Amtsdienern, tue an allen Gutes, wo immer du Gelegenheit hast, besonders aber an den Hausgenossen des Glaubens. Unterstützte die, die belastet sind mit Sorgen und die einsam sind. Gib in deinem Dienst der Liebe der Gemeinde ein gutes Beispiel des Liebesdienstes, zu dem wir alle durch unsern Herr Jesus Christus berufen sind.
Sei in der Ausübung deines Amtes einmütig mit den übrigen Amtsdienern. Bewahre das Geheimnis des Glaubens in einem reinen Gewissen, wohl wissend, dass wenn du deinen Dienst gut versiehst, du dir selbst eine gute Stufe und viel Freimütigkeit im Glauben in Christus Jesus erwerben wirst, ja dass du einst zur Freude deines Herrn eingehen wirst.
Aufforderung an die Gemeinde
Der Pastor wendet sich an die Gemeinde:
Und ihr, liebe Brüder und Schwestern in Christus, erkennt diesen Mann an als ein Diener Gottes!
Ehrt die Ältesten, die unter euch arbeiten, die euch vorstehen und euch ermahnen im Herrn. Achtet sie und schätzt sie aufgrund ihres Dienstes. Gehorcht euren Führern und fügt euch ihnen; denn sie wachen über eure Seelen als solche, die einmal Rechenschaft ablegen werden. Gehorcht ihnen, damit sie mit Freude dienen und nicht mit Seufzen; denn das wäre nicht gut für euch!
Kümmert euch darum, dass die Diakone ausreichend Mittel haben, ihren Dienst auszurichten. Seid gute Haushalter der Gaben, die euch der Herr anvertraut hat. Denkt an Christus, euer Beispiel für jede Art von Dienst an der Gemeinde Gottes.
Weil wir aber selbst zu diesem allen nicht in der Lage sind, lasst uns nun den allmächtigen Gott anrufen:
Gebet
Die Gemeinde erhebt sich
Herr Gott, himmlischer Vater! Du hast zur Leitung und Auferbauung deiner Gemeinde Älteste und Diakone gegeben, die den Dienern des Wortes zur Seite stehen. Wir danken dir, dass du uns einen Bruder geschenkt hast, der mit deinem Geist erfüllt ist. Verleihe ihm immer mehr die Gaben, die er benötigt: Weisheit, Freimütigkeit, Unterscheidungsvermögen und Barmherzigkeit, so dass er sein Amt so ausfüllt, wie du es verlangst. Schenke ihm deine Gnade, dass er in seinem Amt treu ist und sich nicht durch Schwierigkeiten, durch Verdruss oder durch Verfolgung von Seiten der Welt aufhalten, beirren oder entmutigen lässt.
Segne auch diese Gemeinde, in die du ihn gestellt hast. Gib, dass jeder sich den Ermahnungen der Ältesten unterwirft und ihnen um ihres Amtes willen Achtung und Liebe erweist. Gib, dass wir die Diakone fröhlich mit den nötigen Mitteln versorgen, damit den Bedürftigen der Gemeinde ausreichend geholfen werden kann. Schenke, dass durch den Dienst der Amtsdiener insgesamt die Heiligen zugerüstet werden zum Dienst, damit das Reich deines geliebten Sohnes komme und dein heiliger Name erhöht werde, denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen.