Trauformular

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Einleitung

Gemeinde unseres Herrn Jesus Christus!

Der Kirchenrat hat euch zweimal bekannt gegeben, dass NN und NN die kirchliche Trauung erbeten haben. Aus der Gemeinde sind keine begründeten Einwände gegen die Trauung vorgebracht worden. Darum wollen wir unter Anrufen des Namens Gottes zur Trauung übergehen.

Die Einsetzung der Ehe

Wir wollen zunächst aus der Heiligen Schrift hören, wie Gott die Ehe eingesetzt hat: als Gabe und als Auftrag an Mann und Frau.

Im ersten Kapitel der Bibel lesen wir, dass Gott nach der Schöpfung von Himmel und Erde den Menschen erschuf nach seinem Bild, und zwar als Mann und als Frau. Gott segnete sie und sprach zu ihnen:

„Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan. Und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über alles Lebendige, das sich auf der Erde regt.“

Aus 1.Mose 2,18–23 wird deutlich, dass Gott, der Herr, die Ordnung der Ehe für erforderlich hält. Dort lesen wir, dass Gott sprach:

„Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei. Ich will ihm eine Gehilfin machen, die ihm entspricht.“

Als Adam im Garten Eden den Tieren Namen gab, stellte er fest, dass es für ihn keine ihm entsprechende Hilfe gab. Darauf ließ Gott einen tiefen Schlaf auf Adam fallen, und er erschuf aus seiner Seite die Frau. Als Gott sie zu Adam brachte, rief der Mann aus:

„Das ist endlich Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch! Die soll Männin heißen, denn vom Mann ist sie genommen.“

Dieses enge Band zwischen Mann und Frau bedeutet, dass die beiden eine eigenständige Lebensgemeinschaft bilden. Wir lesen:

„Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden ein Fleisch sein.“

Dass die Ehe eine Einsetzung Gottes ist, hat Christus bestätigt, und er fügte hinzu:

„Was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden.“

Daraus erkennen wir, dass Gott in seiner Weisheit Mann und Frau zu einer engen und tiefen Lebenseinheit miteinander verbindet. Wenn nun ein Mann und eine Frau einander gehören wollen, sind sie nach Gottes Ordnung dazu verpflichtet, einen Ehebund zu schließen. Dadurch, dass der Mann seine eigene Frau hat und die Frau ihren eigenen Mann, wird auch Unzucht vermieden, so dass unser Leib, der ein Tempel des Heiligen Geistes ist, nicht verunreinigt wird.

Weil Gott will, dass das Band der Ehe nicht zerrissen wird, warnt er uns in der Heiligen Schrift mehrfach vor dem Ehebruch, den er nicht ungestraft lässt. Doch die Verheirateten, die einander treu bleiben, wird er segnen, und wenn sie durch ihn vereinigt werden, darf sie nichts und niemand in diesem Leben voneinander scheiden.

Die Beziehung in der Ehe

Lasst uns hören, was die Heilige Schrift über die Beziehung von Mann und Frau in der Ehe sagt.

Der Apostel Paulus lehrt, dass die Einheit von Mann und Frau in der Ehe ein Abbild und ein großes Geheimnis ist. Die Beziehung zwischen Mann und Frau spiegelt die Beziehung zwischen Christus und seiner Gemeinde wider.

So wie Christus das Haupt der Gemeinde ist und Autorität über sie ausübt, ist der Mann das Haupt seiner Frau. So wie der Christus die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat, damit sie heilig und tadellos sei, soll auch der Mann seine eigene Frau lieben wie seinen eigenen Leib, für sie sorgen und sie schätzen und ehren.

So wie die Gemeinde sich Christus unterordnet, soll sich auch die Frau in allen Dingen ihrem Mann unterordnen als dem Herrn. Sie soll ihn respektieren und sich seiner liebevollen Fürsorge ganz anvertrauen, ganz nach dem Beispiel der heiligen Frauen, die ihre Hoffnung auf Gott setzten und sich ihren Männern unterordneten.

So sollen sich Mann und Frau in allem Guten unterstützen, herzlich einander ihre Sünden und Schwachheiten vergeben. Wenn sie so, verbunden in Liebe, miteinander umgehen, werden sie je länger, je mehr durch ihr Verhalten die Einheit von Christus zu seiner Gemeinde widerspiegeln.

Wegen unserer Sünde werden Sorgen, Schwierigkeiten und Verdruss den Verheirateten nicht erspart bleiben. Und doch dürfen die Eheleute in dem Vertrauen leben, dass der Herr ihnen mit seiner väterlichen Hand beistehen wird. Sie dürfen fest glauben, dass der Herr ihre Schuld und Sünden vergeben will, wie auch sie einander ihre Schuld und Sünden vergeben. Durch Christus Jesus, unseren Herrn, wird die Ehe geheiligt und steht so im Dienst des Kommens seines Reiches.

Das Ziel der Ehe

Gottes Wort unterweist uns auch über das Ziel der Ehe.

Erstens sollen Ehemann und Ehefrau in Liebe und mit Freude einander angehören und in allen Dingen des zeitlichen und ewigen Lebens sich gegenseitig treu beistehen.

Weiter werden sie unter dem Segen Gottes, der sprach: „Seid fruchtbar und mehret euch“, an der Ausbreitung des menschlichen Geschlechts mitwirken. Sie haben ihre Kinder, wenn sie diese von Gott empfangen, in der Erkenntnis und der Furcht des Herrn zu erziehen, und zwar zu seiner Ehre, zur Auferbauung seiner Gemeinde und zum Heil der Kinder.

Gegenseitige Pflichten

Der Pastor bittet das Brautpaar aufzustehen.

Bräutigam und Braut, hört nun, was der Herr in seinem Wort von euch verlangt.

Bräutigam, liebe deine Frau, wie du deinen eigenen Leib liebst, ja, so wie Christus seine Gemeinde liebt. Führe, lehre, tröste und beschütze sie. Sei treu in der Ausübung deines Berufes, so dass du in der Lage bist, deine Familie zu versorgen und Bedürftigen zu helfen. Fürchte den Herrn, lebe mit deiner Frau zusammen nach Einsicht und erweise ihr Ehre. Denn sie ist Miterbin von Gottes Gnade in diesem und im zukünftigen Leben. Dann werden deine Gebete nicht verhindert werden.

Braut, liebe deinen Mann, ordne dich ihm unter und folge ihm, so wie die Gemeinde sich von Christus leiten lässt. Fürchte den Herrn, sei deinem Mann behilflich und sorge gut für deine Familie. Lebe züchtig und schmücke dich mit guten Werken, die Gott belohnen wird in diesem und im zukünftigen Leben. So wirst du anderen ein Vorbild sein.

Bleibt einander treu und seid so zum Segen an dem Ort, den Gott euch in der Gemeinde und im Gemeinwesen gibt.

Fragen an das Brautpaar

Ihr habt gehört, dass die Ehe durch Gott eingesetzt ist, und es ist euch verkündet worden, wie der Herr will, dass ihr in dieser Ordnung lebt.

Gebt euch nun einander die rechte Hand und antwortet auf die folgenden Fragen aufrichtig:

Der Pastor fragt den Bräutigam:

NN, erklärst du hier vor Gott und seiner heiligen Gemeinde, dass es dein aufrichtiges Verlangen ist, in der Ordnung der Ehe entsprechend dem Willen Gottes zu leben?

Versprichst du vor Gott und seiner heiligen Gemeinde, NN, zu deiner Ehefrau zu nehmen, sie in Liebe zu führen, zu versorgen und zu schützen? Willst du heilig mit ihr leben, sie niemals verlassen, sondern ihr treu bleiben in guten wie in bösen Tagen, in Reichtum und in Armut, in Gesundheit und in Krankheit, bis dass Gott euch durch den Tod scheidet? Versprichst du, so in deiner Ehe entsprechend dem Wort Gottes zu leben?

Was ist darauf deine Antwort, Bruder NN,?

Antwort: Ja, Gott helfe mir.

Der Pastor fragt die Braut:

NN, erklärst du hier vor Gott und seiner heiligen Gemeinde, dass es dein aufrichtiges Verlangen ist, in der Ordnung der Ehe entsprechend dem Willen Gottes zu leben?

Versprichst du vor Gott und seiner heiligen Gemeinde, NN, zu deinem Ehemann zu nehmen, ihm in Liebe zu folgen, für ihn zu sorgen und ihn in allen Dingen zu unterstützen, die nach Gottes Willen sind? Willst du heilig mit ihm leben, ihn niemals verlassen, sondern ihm treu bleiben in guten wie in bösen Tagen, in Reichtum und in Armut, in Gesundheit und in Krankheit, bis dass Gott euch durch den Tod scheidet? Versprichst du, so in deiner Ehe entsprechend dem Wort Gottes zu leben?

Was ist darauf deine Antwort, Schwester NN,?

Antwort: Ja, Gott helfe mir.

Der Pastor spricht zu dem Brautpaar:

So erkläre ich euch vor dem dreieinigen Gott zu Ehemann und Ehefrau.

An dieser Stelle findet, wenn gewünscht, der Ringwechsel statt.

Segen

Das Brautpaar kniet nach Möglichkeit.

Unser Gott und Vater verleihe euch durch seinen Heiligen Geist die Gnade und die Kraft, dass ihr euer Versprechen, das ihr euch gegeben habt, alle Tage, die er euch zusammen schenken wird, einlöst. Der Vater aller Barmherzigkeit, der euch durch seine Gnade zu dieser Ehe gerufen hat, verbinde euch in wahrhafter Liebe und Treue und gebe euch seinen Segen. Er gebe, dass ihr viele Jahre in Liebe und Einigkeit heilig vor ihm lebt. Amen.

Gebet

Lasst uns nun den Namen des Herrn mit Danksagung und Bitten anrufen und dazu aufstehen:

Die Gemeinde erhebt sich.

Allmächtiger Gott und Vater! Wir rühmen deine Weisheit und Güte, die du offenbart hast in allen deinen Werken, auch in der Einsetzung der Ehe. Du hast im Garten Eden gesagt: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei. Du gabst Adam eine Hilfe, die zu ihm passt, und du brachtest sie zusammen, damit sie, die zwei waren, eins werden sollten. Auch diesen Bräutigam und diese Braut hast du zur Ehe gerufen. Wir danken dir, dass du sie miteinander verbunden hast. Und wir bitten dich, dass du ihnen deinen Heiligen Geist gibst, so dass sie in festem Glauben nach deinem Willen leben und der Macht der Sünde widerstehen. Erhebe dein Angesicht über sie und nimm sie in guten wie in bösen Tagen an deine Vaterhand. Gib, dass sie in Gemeinschaft mit Christus leben und in aufrichtiger Liebe einander treu bleiben zu deiner Ehre und zum Segen ihrer Nächsten.

Schenke ihnen deinen Segen, so wie du die gläubigen Väter Abraham, Isaak und Jakob gesegnet hast. Erweise dich ihnen und – wenn es dir gefällt, ihnen diese zu geben – auch ihren Kindern als der treue Gott, der seinen Bund hält. Verleihe ihnen Weisheit und Kraft, um dann ihre Kinder gottesfürchtig zu erziehen, zur Ehre deines heiligen Namens, zur Auferbauung deiner Gemeinde und zur Ausbreitung des Evangeliums. Schenke, dass sie mit allen, die dir gehören, nach dem großen Tag der Hochzeit des Lammes Ausschau halten.

Höre uns, barmherziger Vater, durch Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert in Ewigkeit. Amen.

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